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Ein kleiner Rechner

Der Klick

Wir merken schnell, dass der Knopf noch nicht funktioniert. Wie soll er auch? Delphi nimmt uns zwar eine Menge Arbeit ab, aber einiges müssen wir noch selber machen. Beende das Programm und du wirst wieder zurück zu Delphi gelangen.
Nun müssen wir unserem Programm klarmachen, dass es die in den beiden Eingabefeldern vom Benutzer eingegebenen Zahlen addieren soll. Na dann mal los. Wir möchten eine Aktion auslösen. Diese Aktion soll ausgelöst werden, wenn der Benutzer auf den Button drückt. Wir wählen also den Knopf (Button1) mit der Maus auf dem Formular aus. Im Objektinspektor wählen wir die hintere Registerseite „Ereignisse“. Hier sehen wir nun alle für dieses Objekt verfügbaren Ereignisse. Wir wollen ein Ereignis auslösen, wenn der Benutzer auf den Knopf mit der Maus klickt. Also brauchen wir das oberste Ereignis in der Liste. Das „OnClick“-Ereignis. Doppelklick in die weiße Fläche und schon sind wir im Quelltext.

Nun müssen wir drei Variablen definieren. Aber was ist eine Variable?
Bei einer Variablen handelt es sich um einen Bezeichner, der einen veränderlichen Wert repräsentiert. Jede Variable hat einen Namen, über den der repräsentierte Wert angesprochen werden kann. Des Weiteren ist jede Variable von einem bestimmten Datentyp. Dieser sagt aus, ob ganze Zahlen, Text, Gleitkommazahlen o.ä. aufgenommen werden können sollen. Dieser Typ kann später nicht mehr geändert werden.
Wir brauchen drei Variablen des Typs Integer. Ein Integer-Typ repräsentiert eine Untermenge der ganzen Zahlen.
Bei der Definition von Variablen werden diese durch ein Komma getrennt. Am Ende steht ein Doppelpunkt. Hinter dem Doppelpunkt steht der Datentyp. In unserem Falle Integer. Es handelt sich hierbei um lokale Variablen, d.h. diese Variablen sind innerhalb einer Prozedur definiert worden und können nur in dieser benutzt werden. Außerhalb sind ihre Namen unbekannt. Mehr zu Variablen und Datentypen findest du im Grundlagenteil.
Wir definieren also drei Variablen vom Typ Integer:

In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass der Benutzer Zahlen in die Eingabefelder eingegeben hat. Was geschieht, wenn der Benutzer falsche Eingaben macht oder gar keine, wird im Tutorial Exceptions behandelt.
Zunächst füllen wir unsere Variablen mit den Daten, die sich zum Zeitpunkt des Mausklicks auf den Button in den Eingabefeldern befinden:

zahl1 := StrToInt(Edit1.Text);
zahl2 := StrToInt(Edit2.Text);

Hinweis: Jede Befehlszeile wird mit einem Semikolon abgeschlossen.
Da der Wert einen Eingabefeldes ein Stringwert (Text) ist, müssen wir diesen erst mit der Funktion StrToInt‘ in einen Integerwert umwandeln. Ein String-Typ stellt eine Folge von Zeichen dar. Dies können Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen sein. Da man mit Buchstaben und Sonderzeichen nur sehr schwer rechnen kann, ist es nötig die Werte in Integerwerten umzuwandeln.
Nun können wir rechnen. Wir benutzen dafür unsere Variablen.

ergebnis := zahl1 + zahl2;

Nun steht das Ergebnis der Addition in der Variablen „ergebnis“. Diesen Wert sollten wir nun noch sichtbar machen. Dazu verwenden wir das Objekt „Label5“.

Label5.Caption := IntToStr(ergebnis);

Da der Wert eines Labels ein Stringwert ist, müssen wir unser Ergebnis wieder von Integer zurück in einen String umwandeln. Dies erfolgt durch die Funktion IntToStr.
Der Quellcode unserer OnClick-Methode sollte nun so aussehen:

procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var
  zahl1, zahl2, ergebnis: Integer;
begin
  zahl1 := StrToInt(Edit1.Text);
  zahl2 := StrToInt(Edit2.Text);
  ergebnis := zahl1 + zahl2;
  Label5.Caption := IntToStr(ergebnis);
end;