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Einstieg in die Entwicklung für Windows Vista

Das Vista-Manifest

Wer bereits einmal versucht hat, seiner Delphi-Anwendung etwas XP-Style zu verpassen, kennt bereits die Sache mit den Manifesten. Bei einem Manifest handelt es sich um eine XML-Datei, die in die Applikation eingebunden ist und dem Betriebssystem sagt, welcher Komponenten-Style für die Anzeige verwendet werden soll. In bisherigen Delphi-Versionen gab es das XP-Manifest als Komponente, die man auf sein Hauptfenster ziehen konnte. Daraufhin wurden die Steuerelemente der Anwendung im XP-Style angezeigt, statt in dem davor bekannten Windows-Grau. Windows selbst interpretiert das Manifest als Erlaubnis, eine bestimmte Version der comctrl32.dll zu verwenden, die für die Darstellung der Controls zuständig ist.
Auch unter Vista funktioniert das so. Allerdings muss man das Vista-Manifest nicht als Komponente auf seine Anwendung ziehen, sondern einfach einen Haken in den Projektoptionen setzen. Falls man ein bereits bestehendes Projekt migriert, sollte man darauf achten, dass das XP-Manifest (und die zugehörige Unit im Quellcode) entfernt wird.

Soll die Anwendung „Vista ready“ sein, ist die Aktivierung des Manifests unbedingt erforderlich. Ansonsten läuft die Anwendung in einer Art Kompatibilitätsmodus, was sich nicht nur beim Aussehen bemerkbar macht, sondern u.a. auch beim Zugriff auf geschützte Systemverzeichnisse. Programmen ohne Manifest steht die Virtualisierung zur Verfügung – quasi ein Kompatibilitätsmodus. Doch dazu später mehr.
Manch einer mag sich jetzt fragen: Wenn ich meiner Anwendung das Vista-Manifest hinzufüge – läuft sie dann auch noch unter älteren Windows-Versionen? Im Prinzip ja. Ältere Windows-Versionen als XP kannten sowieso noch kein Manifest und ignorieren es deshalb. Die ursprüngliche Version von XP hat dagegen Probleme, weil sie nur mit einem XP-Manifest rechnet. Durch Windows-Updates ist das allerdings bereits behoben.