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Entwicklungsumgebung ab Delphi 8

Packages

Grundsätzlich ist ein Package eine Sammlung von einer oder meist mehreren Dateien. Die VCL-Komponenten, die Delphi beiliegen, sind bereits je nach Zusammengehörigkeit auf mehrere solcher Packages verteilt. Installiert der Anwender von Delphi zusätzliche Komponenten von Fremdherstellern, so kann er sie ebenfalls nach Belieben einem Package zuordnen oder ein neues erstellen. Wer Delphi von Anfang an kennt, weiß, dass es früher nur eine einzige Datei gab, in der alle installierten Komponenten versammelt waren. Kam es aufgrund einer fehlerhaften Komponente oder einer fehlgeschlagenen Komponenteninstallation zu Problemen, konnte die komplette Datei – und damit auch Delphi – nicht mehr geladen werden. Borland hat dem Abhilfe geschaffen. Tritt ein Problem auf, wird nur das betroffene Package in Mitleidenschaft gezogen. Die übrigen können weiterverwendet werden.

Delphi 2005 Packageoptionen

Bei Packages unterscheidet man zwischen Entwurfszeit- und Laufzeitpackages. Über das Menü Projekt/Optionen erhält man nebenstehenden Dialog. In der oberen Hälfte sieht man alle zurzeit installierten Entwurfszeitpackages. Wird ein Eintrag aus dieser Liste markiert und auf den Button „Komponenten“ geklickt, erscheint ein Fenster, das anzeigt, welche einzelnen Komponenten dieses Package enthält. Entfernt man einen Haken vor einem Packagenamen oder wählt „Entfernen“, verschwinden die darin enthaltenen Komponenten aus der Komponentenpalette.

Die Laufzeitpackages sind eine Möglichkeit wie sie von Visual Basic her bekannt ist. In mehreren Programmen genutzte Code-Elemente (hier eben die Komponentenquellcodes) werden in eine oder mehrere externe Dateien (DLLs mit der Endung BPL) ausgelagert. Vorteil: Die eigentliche EXE ist wesentlich kleiner, mehrere (Delphi-)Programme können sich die Packages teilen. Nicht zu unterschätzender Nachteil bei der Weitergabe einer Anwendung mit Laufzeitpackages ist jedoch, dass diese sich von Delphi-Version zu Delphi-Version unterscheiden, was zu Konflikten beim Anwender führen kann.
Um Laufzeitpackages zu verwenden, genügt es, in den Projektoptionen den Haken bei „Mit Laufzeit-Packages aktualisieren“ zu setzen und alle in dem darunter liegenden Textfeld aufgeführten Dateien (Endung bpl) mit der Anwendung weiterzugeben. Die bpl-Dateien müssen im Windows-System-Verzeichnis untergebracht werden.

Folgende Datei-Endungen kommen durch Packages ins Spiel:

dpk Delphi Package
Hierbei handelt es sich um den Quellcode einer Komponentensammlung mit Verweisen auf die einzelnen Komponentenunits. Diese Dateien können mit Delphi geöffnet werden. Es erscheint der Package-Editor, der es ermöglicht, Komponenten aus Packages zu entfernen oder hinzuzufügen.
dcp Delphi Compiled Package (Win32)
Wird ein Delphi-Package (dpk) kompiliert, erhält man eine dcp-Datei. Sie enthält einen Package-Header sowie die Verkettung aller Komponenten-DCUs. Der Name entspricht (bis auf die Endung) der dpk-Datei.
dcpil Delphi Compiled Package Intermediate Language (.NET)
Wie dcp, nur für .NET.
bpl Borland Package Library (Win32)
Heißt in älteren Delphi-Versionen dpl (Delphi Package Library). Hierbei handelt es sich um eine Windows-DLL mit Delphi-spezifischen Eigenschaften. Diese Datei stellt ein Laufzeitpackage dar. Der Dateiname entspricht ebenfalls der dpk-Datei.
dll Dynamic Link Library (.NET)
Wie bpl, nur .NET-Assembly.
dpc Delphi Package Collection
Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von Packages.